veröffentlicht im Bundesgesetzblatt 2018 Teil II Nr. 14, Seite 340,

ausgegeben zu Bonn am 1. August 2018

 

 

Bekanntmachung

zum Haager Übereinkommen

zur Befreiung ausländischer öffentlicher Urkunden

von der Legalisation

 

Vom 12. Juli 2018

 

I.

 

Österreich * hat am 9. März 2018, Portugal * am 13. März 2018, Lettland * am 4. April 2018 und Rumänien * am 14. Juni 2018 gegenüber der Regierung der Niederlande als Verwahrer des Haager Übereinkommens vom 5. Oktober 1961 zur Befreiung ausländischer öffentlicher Urkunden von der Legalisation (BGBl. 1965 II S. 875, 876) eine Erklärung zu den Erklärungen der Ukraine (vgl. die Bekanntmachung vom 16. Dezember 2015, BGBl. 2016 II S. 43) und der Russischen Föderation (vgl. die Bekanntmachung vom 26. April 2017, BGBl. II S. 601) sowie zur territorialen Anwendbarkeit des Übereinkommens in Bezug auf die Autonome Republik Krim und Sewastopol abgegeben.

 

II.

 

Deutschland hat am 6. Juni 2018 gegenüber der Regierung der Niederlande als Verwahrer des Übereinkommens folgende Erklärung abgegeben:

 

(Übersetzung)

“The Federal Republic of Germany takes note of the Declarations submitted by Ukraine on 16 October 2015 regarding the application of the Convention on Civil Procedure (1954), the Convention Abolishing the Requirement of Legalisation for Foreign Public Documents (1961), the Convention on the service abroad of judicial and extrajudicial documents in civil or commercial matters (1965), the Convention on the taking of evidence abroad in civil or commercial matters (1970), the Convention on the Civil Aspects of International Child Abduction (1980), the Convention on Jurisdiction, Applicable Law, Recognition, Enforcement and Co-operation in Respect of Parental Responsibility and Measures for the Protection of Children (1996) and the Convention on the International Recovery of Child Support and Other Forms of Family Maintenance (2007) to the Autonomous Republic of Crimea and the city of Sevastopol and of the Declarations submitted by the Russian Federation on 19 July 2016 in relation to the Declarations made by Ukraine.

„Die Bundesrepublik Deutschland nimmt die von der Ukraine am 16. Oktober 2015 vorgelegten Erklärungen betreffend die Anwendung des Übereinkommens über den Zivilprozess (1954), des Übereinkommens zur Befreiung ausländischer öffentlicher Urkunden von der Legalisation (1961), des Übereinkommens über die Zustellung gerichtlicher und außergerichtlicher Schriftstücke im Ausland in Zivil- oder Handelssachen (1965), des Übereinkommens über die Beweisaufnahme im Ausland in Zivil- oder Handelssachen (1970), des Übereinkommens über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentführung (1980), des Übereinkommens über die Zuständigkeit, das anzuwendende Recht, die Anerkennung, Vollstreckung und Zusammenarbeit auf dem Gebiet der elterlichen Verantwortung und der Maßnahmen zum Schutz von Kindern (1996) sowie des Übereinkommens über die internationale Geltendmachung der Unterhaltsansprüche von Kindern und anderen Familienangehörigen (2007) auf die Autonome Republik Krim und die Stadt Sewastopol sowie die am 19. Juli 2016 von der Russischen Föderation abgegebenen Erklärungen in Bezug auf die genannten ukrainischen Erklärungen zur Kenntnis.

In relation to the Declarations made by the Russian Federation, the Federal Republic of Germany declares, in line with the conclusions of the European Council of 20/21 March 2014, that it does not recognise the illegal referendum in Crimea and the illegal annexation of the Autonomous Republic of Crimea and the city of Sevastopol to the Russian Federation.

Mit Bezug auf die von der Russischen Föderation abgegebenen Erklärungen erklärt die Bundesrepublik Deutschland im Einklang mit den Schlussfolgerungen des Europäischen Rates vom 20./21. März 2014, dass sie das rechtswidrige Referendum auf der Krim sowie die rechtswidrige Annexion der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol durch die Russische Föderation nicht anerkennt.

Regarding the territorial scope of the above Conventions, the Federal Republic of Germany therefore considers that the Conventions in principle continue to apply to the Autonomous Republic of Crimea and the city of Sevastopol as part of the territory of Ukraine.

Im Hinblick auf den Geltungsbereich der oben genannten Übereinkommen ist die Bundesrepublik Deutschland daher der Auffassung, dass die Übereinkommen grundsätzlich für die Autonome Republik Krim und die Stadt Sewastopol als Teile des Hoheitsgebiets der Ukraine fortgelten.

The Federal Republic of Germany further notes the Declarations by Ukraine that the Autonomous Republic of Crimea and the city of Sevastopol are temporarily not under the control of Ukraine and that the application and implementation by Ukraine of its obligations under the Conventions is limited and not guaranteed in relation to this part of Ukraine's territory, and that only the government of Ukraine will determine the procedure for relevant communication.

Die Bundesrepublik Deutschland nimmt ferner die Erklärungen der Ukraine zur Kenntnis, dass sich die Autonome Republik Krim und die Stadt Sewastopol vorläufig nicht unter der Kontrolle der Ukraine befinden und dass die Anwendung und Durchführung der Verpflichtungen der Ukraine nach den Übereinkommen in Bezug auf diese Teile des ukrainischen Hoheitsgebiets eingeschränkt und nicht gewährleistet sind und dass allein die Regierung der Ukraine das Verfahren für diesbezügliche Mitteilungen bestimmen wird.

As a consequence of the above, the Federal Republic of Germany declares that it will only engage with the government of Ukraine for the purposes of the application and implementation of the conventions with regard to the Autonomous Republic of Crimea and the city of Sevastopol.”

Infolgedessen erklärt die Bundesrepublik Deutschland, dass sie für die Zwecke der Anwendung und Durchführung der Übereinkommen in Bezug auf die Autonome Republik Krim und die Stadt Sewastopol nur mit der Regierung der Ukraine in Kontakt treten wird.“

III.

 

Die Schweiz * hat am 12. Juni 2018 gegenüber der Regierung der Niederlande als Verwahrer des Übereinkommens eine Erklärung zur Erklärung von Serbien (vgl. die Bekanntmachung vom 6. November 2017, BGBl. 2017 II S. 1375) abgegeben und erklärt, für im Hoheitsgebiet der Republik Kosovo ausgestellte Urkunden nur solche Apostillen anzuerkennen, die von der durch die Republik Kosovo bestimmten zuständigen Behörde ausgestellt wurden. 

 

 

Diese Bekanntmachung ergeht im Anschluss an die Bekanntmachung 23. Februar 2018 (BGBl. II S. 102).

 

Berlin, den 12. Juli 2018

 

Auswärtiges Amt

Im Auftrag

Dr. Guido Hildner

* Vorbehalte und Erklärungen:

Vorbehalte und Erklärungen zu diesen Übereinkommen, mit Ausnahme derer Deutschlands, werden im Bundesgesetzblatt Teil II nicht veröffentlicht. Sie sind in englischer und französischer Sprache auf der Webseite der Haager Konferenz für Internationales Privatrecht unter http://www.hcch.net einsehbar. Gleiches gilt für die ggf. zu benennenden Zentralen Behörden oder Kontaktstellen.