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Verwaltungsgericht Düsseldorf, 18 K 8760/23

Datum:
25.09.2024
Gericht:
Verwaltungsgericht Düsseldorf
Spruchkörper:
18. Kammer
Entscheidungsart:
Teil-Anerkenntnis- und Schlussurteil
Aktenzeichen:
18 K 8760/23
ECLI:
ECLI:DE:VGD:2024:0925.18K8760.23.00
 
Schlagworte:
From the river to the sea - Palestine will be free, Israelische Verbrechen gegen den Gaza-Streifen, Genozid, Völkermord, Teilanerkenntnis, Anerkenntnisurteil, Versammlung, Demonstration, Aufzug, pro-palästinensisch, Versammlungsfreiheit, Meinungsfreiheit, Hinweis, Kennzeichen, Kennzeichenverbot, Terrororganisation, EU-Terrorliste, HAMAS
Normen:
VersG NRW § 13 Abs. 1 S. 1; GG Art. 5; GG Art. 8; VwGO § 43 Abs. 1; StGB § 86a Abs. 1 Nr. 1; StGB § 86 Abs. 2; StGB § 86a Abs. 3 i.V.m. § 86 Abs. 4
Leitsätze:

1. Die an behördliche Hinweise zu stellenden rechtlichen Anforderungen richten sich nach den Grundsätzen für die Rechtmäßigkeit amtlicher Äußerungen.2. Das Verwenden der Parole "From the river to the sea [Palestine will be free]" ist nicht per se strafbar.3. Die Parole "From the river to the sea" stellt ein Kennzeichen der Terrororganisation HAMAS i.S.d. § 86a Abs. 2 StGB dar.4. Für eine ausnahmsweise straflose Verwendung eines Kennzeichens einer terroristischen Vereinigung i.S.d. § 86 Abs. 2 StGB kommt es darauf an, ob für einen unbefangenen Beobachter eindeutig und unmissverständlich zu erkennen ist, dass das Kennzeichen nicht als Kennzeichen der Vereinigung verwendet werden soll (hier verneint).

 
Tenor:

Auf das Anerkenntnis des Beklagten hin wird festgestellt, dass die Beschränkungen unter Ziffer I. des Bescheides vom 00. 00 0000, soweit die Äußerung „Israelische Verbrechen gegen den Gaza-Streifen“ sowie die Verwendung der Begriffe „Genozid“/„Völkermord“ untersagt worden sind, sowie die Beschränkung unter Ziffer II. des Bescheides vom 00. 00 0000, soweit die Parole „Stoppt den Genozid / Völkermord“ untersagt worden ist, rechtswidrig gewesen sind.

Im Übrigen wird die Klage abgewiesen.

Die Kosten des Verfahrens tragen der Beklagte zu 3/4 und der Kläger zu 1/4.

Das Urteil ist wegen der Kosten vorläufig vollstreckbar. Der jeweilige Vollstreckungsschuldner darf die Vollstreckung durch Sicherheitsleistung in Höhe von 110 % der aufgrund des Urteils vollstreckbaren Kosten abwenden, wenn nicht der jeweilige Vollstreckungsgläubiger vor der Vollstreckung Sicherheit in Höhe von 110 % des jeweils zu vollstreckenden Betrages leistet.

 
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