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Martin-Luther-Platz 40 vor dem 2. Weltkrieg

Das Gebäude am Martin-Luther-Platz vor dem 2. Weltkrieg.

Geschichte des Dienstgebäudes

Informationen zur Geschichte des Hauses, das seit 140 Jahren für Zwecke der Justiz genutzt wird

Historischer Überblick zum nordrhein-westfälischen Ministerium der Justiz, das von 1866 bis 1870 erbaut wurde.

Das dreiflügelige und dreistöckige Hauptgebäude des heutigen nordrhein-westfälischen Ministeriums der Justiz ist 1866 bis 1870 im Stil des Berliner Klassizismus von dem Schinkel-Schüler Carl Adolf Krüger - nach Skizzen von Carl Ferdinand Busse geplant - als Landgerichtsgebäude erbaut worden.

Nach dem Umzug der übrigen Abteilungen des Landgerichts in den Anfang der 1920er Jahre fertig gestellten Neubau an der Mühlenstraße wurde das Gebäude für die Zwecke der Strafjustiz des Landgerichts weiter genutzt.

Zusammen mit den übrigen Strafabteilungen war hier auch seit März 1933 das Sondergericht Düsseldorf tätig (s. dazu: Herbert Schmidt, "Beabsichtige ich die Todesstrafe zu beantragen", Die nationalsozialistische Sondergerichtsbarkeit im Oberlandesgericht Düsseldorf 1933-1945, Band 49 der Düsseldorfer Schriften zur Neueren Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein-Westfalens, Essen 1998). Daran erinnert eine Gedenktafel des Düsseldorfer Künstlers Jürgen Jansen vor dem Saal, in dem vermutlich viele der mindestens 89 Todesurteile dieses Gerichts gefällt worden sind.

Nach weitgehender Zerstörung des Gebäudes durch einen Luftangriff am 12.06.1943 zog die Strafjustiz auch in das Ziviljustizgebäude an der Mühlenstraße um.

Seit dem 3. August 1950 hat das Haus am Martin-Luther-Platz seine heutige Funktion als Ministerium der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Hauptgebäude wird somit seit nunmehr 140 Jahren ununterbrochen für die Zwecke der Justiz genutzt.

Das ebenfalls zum Ministerium der Justiz gehörende dreistöckige Gebäude Josephinenstraße 8 ist 1877 als spätklassizistischer schlichter Ziegelbau in Rasterbauweise aus der Nachfolge der Berliner Bauakademie - ebenfalls von Carl Adolf Krüger - als Staatsarchiv errichtet worden. Nachdem es bereits 1901 für diesen Zweck zu klein geworden war, wird es seither für die Justizverwaltung genutzt. Der im rechten Winkel an das Hauptgebäude angrenzende und dieses zu einem Karree mit der Rückfront des Gebäudes Josephinenstraße 8 verbindende viergeschossige Neubau ist 1978 fertig gestellt worden.

Die Gebäude Martin-Luther-Platz 40 und Josephinenstraße 8 sind von besonderer baukünstlerischer und kulturhistorischer Bedeutung und dementsprechend in die Denkmalliste der Stadt Düsseldorf eingetragen worden.