JVA Wuppertal-Ronsdorf
v. l. n. r.: Susan Schneider (Leiterin JVA Wuppertal-Ronsdorf), Dr. Benjamin Limbach, Mehmet Bilekli (Leiter Fachbereich Radikalisierungsprävention)
Quelle: Justiz NRW

Radikalisierungsprävention im Justizvollzug

Am 16. Mai 2025 hat Minister der Justiz Dr. Benjamin Limbach die Jugendvollzugsanstalt Wuppertal-Ronsdorf besucht und sich einen unmittelbaren Eindruck von der Radikalisierungspräventionsarbeit im Justizvollzug verschafft.

Minister Dr. Limbach: „Im Justizvollzug spielt die Radikalisierungsprävention eine herausragende Rolle. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Resozialisierung. Unter Berücksichtigung des Behandlungsauftrages des Justizvollzugs wird in Nordrhein-Westfalen daher seit vielen Jahren ein besonderes Augenmerk auf die Präventionsarbeit und Deradikalisierung von Inhaftierten gelegt.“

Der nordrhein-westfälische Justizvollzug verfügt mit dem Fachbereich Radikalisierungsprävention über eine zentrale Einrichtung mit besonderem Expertenwissen, die sowohl das Ministerium wie auch die Justizvollzugseinrichtungen berät, Maßnahmen koordiniert und spezielle Fortbildungsangebote entwickelt und durchführt. Der Fachbereich ist organisatorisch der Justizvollzugsanstalt Essen angegliedert und verfügt über fünf Mitarbeitende.

„Durch das breite Behandlungsspektrum für Inhaftierte und das sich stetig erweiternde Fortbildungsangebot für Bedienstete kann radikalem Gedankengut und Radikalisierungsgefahren konsequent begegnet werden. Durch den engen Austausch der Justizvollzugsanstalten untereinander und mit externen Stellen wird der nötige Informationsaustausch sichergestellt und ein abgestimmtes Vorgehen ermöglicht.“, so Minister Dr. Limbach.

Das nach dem Anschlag in Solingen beschlossene Maßnahmenpaket der Landesregierung sieht u.a. eine Intensivierung bestehender Programme zur Prävention und Bekämpfung politisch und religiös motivierter extremistischer Bestrebungen von Gefangenen vor. Minister Dr. Limbach betont: „Durch die personelle Stärkung des Justizvollzugs im Bereich der Radikalisierungsprävention kann die Präventionsarbeit noch zielgerichteter und noch effektiver durchgeführt werden. Das ist eine wichtige Investition in die Sicherheit unserer Gesellschaft.“

Die im Jahr 2011 in Betrieb genommene Justizvollzugsanstalt Wuppertal-Ronsdorf ist zuständig für den Vollzug von Untersuchungshaft und Jugendstrafe an männlichen und weiblichen Gefangenen im Alter von 14 bis 24 Jahren und verfügt über 506 Haftplätze.