
Digitale Ausstellung: Friedrich Kellner und die Justiz im Nationalsozialismus
Die Fachhochschule für Rechtspflege Nordrhein-Westfalen (FHR NRW) präsentiert eine neue, multimediale Ausstellung zur Rolle der Justiz im Nationalsozialismus. Im Mittelpunkt stehen die außergewöhnlichen Tagebücher des Justizinspektors Friedrich Kellner, der während der NS-Zeit heimlich die Verbrechen des Regimes dokumentierte.
Gemeinsam mit Studierenden entwickelte FHR-Dozent Ralf Pannen eine Plakatausstellung, die Andreas Dormann, Leiter des Zentrums für IT und Mediendidaktik, später zu einer digitalen 360°-Ausstellung umsetzte. Sie macht diese bedeutenden historischen Quellen zugänglich, indem Scans originaler Tagebuchseiten mit Hintergrundinformationen, Zitaten und interaktiven Elementen verbunden werden. Ziel ist die Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte der Justiz auch über die Fachhochschule hinaus zu ermöglichen: Anschaulich, zugänglich und historisch fundiert.
Ergänzt wird das digitale Angebot durch eine Plakatausstellung, die ab Juli 2025 an verschiedenen Standorten der Justiz in Nordrhein-Westfalen zu sehen ist. Von Juli bis Oktober 2025 im Ausbildungszentrum der Justiz und der FHR NRW an ihrem gemeinsamen Standort in Essen. Ab November 2025 wandert sie zur Justizakademie des Landes Nordrhein-Westfalen nach Recklinghausen.
Das Projekt zeigt beispielhaft, wie die Fachhochschule gesellschaftliche Verantwortung übernimmt und künftige Justizfachkräfte nicht nur juristisch, sondern auch historisch und ethisch sensibilisiert. Die Ausstellung lädt dazu ein, sich kritisch mit der Geschichte auseinanderzusetzen und das demokratische Fundament des Rechtsstaats bewusst zu reflektieren.
Die Tagebücher des Friedrich Kellner
Die digitale Ausstellung der Fachhochschule für Rechtspflege Nordrhein-Westfalen