
Quelle: Justiz NRW
Minister der Justiz Dr. Limbach stellt Band zur „Wehrmachtjustiz“ vor
Juristische Zeitgeschichte Nordrhein-Westfalen
Letzte Woche (07.05.) fand im Ministerium der Justiz die Vorstellung des neuen Bandes der Juristischen Zeitgeschichte „Wehrmachtjustiz“ statt. Justizminister Dr. Benjamin Limbach bedankte sich bei den Autoren des neuen Bandes und hob dabei die Bedeutung der Aufarbeitung durch die Dokumentations- und Forschungsstelle „Justiz und Nationalsozialismus“ hervor.
In Zusammenarbeit zwischen dem Leiter der Dokumentations- und Forschungsstelle Dirk Reitzig und Prof. Dr. Marco Dräger entstand der neueste Band zur „Wehrmachtjustiz“. Die „Wehrmachtjustiz“ ist letztlich verantwortlich für mindestens 20.000 Todesurteile gegenüber deutschen Soldaten und verhängte damit weitaus mehr Todesurteile als der berüchtigte Volksgerichtshof und die Sondergerichte zusammen.
Das Werk enthält auf beinahe 300 Seiten insgesamt neun Aufsätze, die sich unter anderem mit den Grundlagen der „Wehrmachtjustiz“, deren Wirken auch in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten, dem Reichskriegsgericht, dem Strafvollzug der Wehrmacht und dem Umgang nach 1945 mit sogenannten „Deserteuren“ befassen. Mitwirkende sind renommierte Persönlichkeiten wie beispielweise Prof. Dr. Dr. Ingo Müller („Furchtbare Juristen“) und Prof. Dr. Christoph Safferling („Die Rosenburg“).
Seitens der Dokumentations- und Forschungsstelle „Justiz und Nationalsozialismus“ werden seit über 30 Jahren in regelmäßigen Abständen als Beitrag zur Rechtsstaatsbildung neue Bände innerhalb der Schriftenreihe „Juristische Zeitgeschichte Nordrhein-Westfalen“ publiziert.
Die nunmehr 25 Bände befassen sich unter anderem mit der Strafjustiz im Dritten Reich, Strafverfolgung von nationalsozialistischen Verbrechen, Verfolgtenbiografien in Konzentrationslagern, den Urteilen des Volksgerichtshofs, der nationalsozialistischen Sondergerichtsbarkeit sowie dem vermeintlichen Wiedergutmachungsprozess nach Ende des Zweiten Weltkriegs.
Der Band kann ab sofort über die Dokumentations- und Forschungsstelle für 8,50 Euro bezogen werden.
Dokumentations- und Forschungsstelle „Justiz und Nationalsozialismus“
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