
Fachhochschule für Rechtspflege Nordrhein-Westfalen: Diskussion im Kinosaal zu „Fritz Bauers Erbe - Gerechtigkeit verjährt nicht“
Staatssekretärin der Justiz Dr. Daniela Brückner lädt Studierende der FHR NRW zur Diskussion im Kinosaal ein
Rund 100 Studierende der Fachhochschule für Rechtspflege NRW, Rechtsreferendarinnen und -referendare sowie Schülerinnen und Schüler von Euskirchener Schulen folgten am 11.06.2024 der Einladung von Staatssekretärin der Justiz Dr. Daniela Brückner, den Dokumentarfilm „Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht“ gemeinsam in einem Kinosaal in Euskirchen zu schauen.
Der Dokumentarfilm „Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht“ dokumentiert die NS-Strafprozesse 2018/2019 in Münster und 2019/2020 in Hamburg, bei denen den Angeklagten nicht mehr einzelne in den Konzentrationslagern begangene Straftaten nachgewiesen werden mussten. Vielmehr konnten die Angeklagten schon als Beschäftigte der Konzentrationslager für die Ermordung der Häftlinge strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden.
Staatssekretärin der Justiz Dr. Daniela Brückner betonte: „Sich mit dem Unrecht des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen, sei es in der Schule, im Studium oder dem Referendariat trägt wesentlich zur Vermittlung unserer rechtsstaatlichen Grundordnung und Werte bei und sensibilisiert für die Gefahren rechtsstaatlicher Beeinträchtigungen.“
Die sich anschließende Diskussion über die Herausforderungen der Ahndung nationalsozialistischer Täterinnen und Täter fast 80 Jahre nach Kriegsende moderierte der Leiter der Dokumentations- und Forschungsstelle bei der Justizakademie in Recklinghausen Dirk Reitzig. Unter den Teilnehmenden des Podiums, Staatssekretärin Dr. Daniela Brückner, Historikerin Professorin Dr. Gisela Diewald-Kerkmann, Rechtsanwalt Dr. Stefan Lode (Nebenklagevertreter in zahlreichen Prozessen gegen NS-Verbrecher) und Dozent an der Fachhochschule für Rechtspflege Ralf Pannen, bestand Einigkeit, dass auch heute noch eine Strafverfolgung angezeigt sei, auch aus einer moralischen Verpflichtung des Staates gegenüber den Opfern.