Ausstellung Dokumentations- und Forschungsstelle
Quelle: Justiz NRW

Zum 80. Jahrestag des Tages der Befreiung: Lehren für die Zukunft ziehen

Am 8. Mai 1945 endete mit der Kapitulation der Wehrmacht der Zweite Weltkrieg in Europa. 2025 jährt sich dieser Tag zum 80. Mal. Er steht als Gedenktag für eine tiefe historische Zäsur, für einen Neuanfang und für die doppelte Befreiung von Krieg und nationalsozialistischer Gewaltherrschaft.

Die Dokumentations- und Forschungsstelle „Justiz und Nationalsozialismus“ erinnert an die entscheidende Rolle der Justiz bei der Verfolgung von Minderheiten und politischen Gegnern im Nationalsozialismus. Durch ihre Unterstützung der Verbrechen und die Legitimierung von Unrechtssystemen trugen Richter und Staatsanwälte maßgeblich zur Schreckensherrschaft bei.

„Mit der Forschungsstelle leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung und zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“, erklärt Justizminister Dr. Benjamin Limbach. „Der 8. Mai ist nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch eine Gelegenheit, Lehren für die Zukunft zu ziehen.“

Die 1989 in der Justizakademie des Landes Nordrhein gegründete Forschungsstelle hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Verstrickungen der Justiz im Nationalsozialismus aufzuarbeiten. Sie bietet eine umfangreiche Sammlung von Dokumenten und dient als Plattform für wissenschaftliche Forschung. Die Stelle untersucht sowohl die Rolle der Justiz während des Dritten Reiches als auch die personellen Kontinuitäten nach 1945.

Die Forschungsstelle fördert durch Ausstellungen, Symposien und Fortbildungen die Auseinandersetzung mit der Geschichte und sensibilisiert insbesondere angehende Juristinnen und Juristen. So wurde am Montag (05.05.) bei der Veranstaltung "Kinder, die nicht zählten - Zwangsarbeiterinnen in Waltrop“ an das ungeheure Unrecht von über 13. Millionen Zwangsarbeiter erinnert. In Zusammenarbeit mit der Stadt Recklinghausen und zwei Gymnasien gab es nach dem Grußwort des Justizministers eine interaktive Präsentation von Einzelschicksalen durch die Schulen und im Anschluss eine Podiumsdiskussion mit Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Zwangsarbeit.

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