Presse: Verwaltungsgericht Gelsenkirchen
Quelle: Justiz NRW

Verwaltungsgericht Gelsenkirchen: Rund 100 ehrenamtliche Richterinnen und Richter der neuen Wahlperiode empfangen

Der Präsident des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen, Dr. Siegbert Gatawis, hat am späten Nachmittag des 3. April 2025 rund 100 ehrenamtliche Richterinnen und Richter der neuen Wahlperiode im Gesellschaftsraum des Verwaltungsgerichts empfangen. Die ehrenamtlichen Richterinnen und Richter werden die nächsten fünf Jahre an der verwaltungsrechtlichen Rechtsprechung in Gelsenkirchen mitwirken. Dr. Gatawis stellte ihnen das Verwaltungsgericht mit ca. 150 Gerichtsangehörigen, davon gut 70 Berufsrichterinnen und -richtern vor, die in 20 Kammern Recht sprechen.

Nach einer Einordnung der Verwaltungsgerichtsbarkeit in die Gerichtslandschaft auf Bundes- und Landesebene lenkte er den Blick auf die Wurzeln und Aufgaben des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen, das bereits 75 Jahre besteht. Verwaltungsgerichte achten auf die Einhaltung der Gesetze und das Recht durch den Staat, der ansonsten den Bürgern mit einem unkontrollierten Gewaltmonopol gegenüberstünde. Dr. Gatawis führte aus: Die Verwaltungsgerichte sichern Rechtsschutz für diejenigen, die von Maßnahmen der öffentlichen Gewalt betroffen sind. Das Grundgesetz verlangt die Kontrolle staatlicher Gewalt. Diesen Verfassungsauftrag führen die Verwaltungsgerichte aus und die ehrenamtlichen Richterinnen und Richter wirken daran mit. Vor dem Hintergrund der Willkürherrschaft der Nationalsozialisten ist die Kontrolle staatlichen Handelns durch unabhängige Gerichte eine grundlegende rechtsstaatliche Errungenschaft, hob Dr. Gatawis hervor. Er wies auf die Bedeutung der ebenso unabhängigen ehrenamtlichen Richterinnen und Richter hin. Sie bringen gesellschaftliche Aspekte und Blickwinkel in die Beratungen ein und ergänzen dadurch die Berufsrichterinnen und -richter. Weiter erläuterte er die Grundlagen der Mitwirkung durch ehrenamtliche Richterinnen und Richter an den mündlichen Verhandlungen sowie Entscheidungen des Gerichts und gab ihnen praktische Hinweise für ihre Aufgabe mit auf den Weg.

Im Anschluss konnten die ehrenamtlichen Richterinnen und Richter in Führungen durch Gerichtsangehörige das in den Jahren 1908 bis 1910 im Stil der Neorenaissance als Hauptpostamt erbaute Gebäude besichtigen. Sie erhielten Einblicke in die heutigen Sitzungssäle, die Gerichtsbibliothek sowie Informationen zu den Detailgestaltungen der besonderen Fassade des Verwaltungsgerichts.

Dr. Gatawis dankte den Gerichtsangehörigen, die durch ihr vielfältiges Mitwirken zu einer gelungenen Veranstaltung wesentlich beigetragen haben.